Antiker Hafen von Gaza entdeckt

Antiker Hafen von Gaza entdeckt

Ein französisch-palästinensisches Archäologenteam unter Leitung von Piere Jean Baptiste Humbert und Moain Sadek hat die Überreste von Anthedon – so lautete die griechische Bezeichnung des antiken Hafens von Gaza – entdeckt. Die Anlagen gehen bis ins 8. Jhd. v. Chr. zurück, als Gaza eine der bedeutendsten Städte der philistinischen Pentapolis war. Überreste von Kaimauern zeugen noch heute von den Jahrtausenden, in denen Gaza das Fenster Palästinas in die reiche ägyptische Welt war. Neben den Hafenanlagen entdeckten die Archäologen Reste einer Seefestung aus dem 5. Jhd. v. Chr., deren Ziegelmauern in römischer Zeit durch Steinwände ersetzt wurden, einen christlichen Friedhof aus dem 4./5. Jhd. n. Chr. sowie Relikte aus der Mamelukenzeit. Die Ausgrabung, die von der neuen palästinischen Autonomieregierung getragen wird, hat mit einer Reihe von Schwierigkeiten, wie dem ständigen Seewind zu kämpfen, der die Ruinen teilweise mit einer bis zu 12 Meter mächtigen Sanddüne zugedeckt hat. Zudem läßt eine um sich greifende Bautätigkeit den Forschern nur wenig Zeit zur Sicherung ihrer Funde.

[Shanks H (1997) Gaza Report: Nascent Palestinian Authority tackles a new dig. Biblical Archaeology Review 23, No. 2, 52-53.]

UZ        

Ursprünglicher Artikel: https://si-journal.wort-und-wissen.org/sij/article/view/4042/7729