Die große Bedrohung: Israel und die Großmächte im 9. – 7. Jh. v. Chr.
Judäische Gefangene während der Zerstörung von Lachisch durch die Assyrer um 700 v. Chr. (Bild: P. v. d. Veen, British Museum London).
Ankündigung der nächsten Fachtagung Biblische Archäologie vom 27.-29. September 2013 im Chr. Gästezentrum Württemberg (Schönblick).
Großmächte kommen und gehen … und doch prägen sie langfristig die Geschichte und das Selbstwertgefühl, ja die Identität ganzer Völker. Auch die Geschichte des alten Israel und die Archäologie des Heiligen Landes widerspiegeln den nachhaltigen Einfluss der militärischen Feldzüge und der kulturellen und religiösen Prägung durch die fremden Besatzungsmächte.
Während der zweiten Hälfte des 8. Jhs. v. Chr. erlebten Israel und Juda eine besonders bedrückende Zeit, die Zeit der „assyrischen Krise“. Innerhalb weniger Jahre war es König Tiglatpileser III. von Assyrien (744-727 v. Chr.) gelungen, weite Teile des Vorderen Orients unter seine Herrschaft zu bringen. Zuerst durch hohe Tributzahlungen, später durch Belagerung, Annektierung und Deportation, wurde dem Nordreich Israel ein rasches Ende gesetzt. Solche Spuren (wie auch Spuren der noch früheren aramäischen Besatzung) lassen sich exemplarisch in der eisenzeitlichen Wallfahrtstadt Tel Dan nachweisen. Auch Juda bekam die ganze Härte des assyrischen Machtapparats zu spüren, wie die Entdeckung der assyrischen Belagerungsrampe und Spuren großflächiger Verwüstung in Lachisch zeigen. Die Hauptstadt Jerusalem überlebte die Katastrophe, auch wenn ihre Könige sich dem assyrischen Joch beugen mussten.
Wir freuen uns, dass wir erneut in der Lage waren, renommierte Wissenschaftler für Vorträge zu gewinnen, deren Ausgrabungen in Tel Dan und Lachisch weltweit Beachtung fanden. Als Hauptreferenten wurden eingeladen: Dr. David Ilan (Nelson Glueck Institut in Jerusalem) und Prof. Dr. David Ussishkin (Universität Tel Aviv).
Infos und Anmeldung: www.wort-und-wissen.de/fachtagungen.html
Ursprünglicher Artikel: https://www.wort-und-wissen.org/info/1-13/