Sind Grundtypen überhaupt mehr als nur eine neue taxonomische Einheit?
Manche Kritiker sind der Auffassung, die Existenz von Grundtypen würde für die Position der Schöpfungslehre kein Argument darstellen. Es sei bestenfalls gezeigt worden, dass es eine neue taxonomische Einheit gebe. Diese sei aber auch im Rahmen der Evolutionstheorie problemlos einordbar. An diesem Einwand ist zunächst richtig, dass die Grundtyp-Kategorie in verschiedenen Ursprungskonzepten Platz finden kann. Grundtypen können nach dem Grundtypkriterium unabhängig von Ursprungskonzeptionen bestimmt werden. Allerdings ist im Rahmen der Evolutionslehre eine Abgrenzbarkeit primär nicht zu erwarten (vgl. Frage „Ist die Existenz von Grundtypen ein Argument gegen Evolution?“), im Rahmen der Schöpfungslehre dagegen schon.
Natürlich kann man hier nicht von Beweisen sprechen, sondern nur – wie fast immer in der Ursprungsforschung – von Plausibilitäten. Das Grundtypkonzept stützt die Schöpfungslehre umso mehr, je öfter die folgen-
den zwei Bedingungen erfüllt sind:
- Innerhalb des Grundtyps treten zahlreiche Mischlinge auf; es existieren also enge, verflochtene Kreuzungsbeziehungen innerhalb des Grundtyps.
- Verschiedene Grundtypen, die von ihrer Morphologie (Bau, Gestalt) her einander nahe stehen, sind durch keine einzige Kreuzung verbunden (s. Abb. ); das heißt neben engen Beziehungen innerhalb von Grundtypen treten abrupt Kreuzungsgrenzen auf.
Abb. 82: Bei den bisher untersuchten Tier- und Pflanzengruppen konnten deutliche Grundtypgrenzen festgestellt werden. Innerhalb der Grundtypen (große Kreise) sind die verschiedenen Biospezies (kleine Kreise) jedoch eng verbunden.
Autor: Reinhard Junker, 20.09.2005
Tiefergehende Informationen zu diesem Thema
Heutige Grundtypen, https://genesis-net.de/s/0-3/2-1/
(Aktualisiert am 21.01.2024 durch B. Scholl) © alter Link: 2005, https://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/f30.php